Holzschnitzfigur aus der Redwood Zeder auf dem Grouse Mountain. |
Blick aus 1231 Metern Höhe. Leider zog am nachmittag etwas Dunst auf. Nicht untypisch am Pazifik. |
Nach weiteren vier Kilometern müssen wir aufgrund der Steigung von den schweren Hybrid-Rädern (Halb Mountain-Bike, halb Rennrad - also wie früher schön Holland-Rad) absteigen und schieben. Irgendwann stehen wir dann an der vom Südtiroler unternehmen Leitner gebauten, eigentlich unspektakülären Seilbahn und fahren für 58 Dollar hinauf auf den Grouse Montain.
Als wir mit der Sesselbahn das letzte Stück hinauf zum Gipfel fahren, sieht man unten kleine Wandergruppen (die meisten bergab!) auf den steinigen Wegen durch die dichten Tannen- und Zedernwälder laufen. Gant oben Angekommen stehen wir kurz an, um die "Eye of the Wind" Experience mitzunehmen. Mit dem Aufzug geht es hinauf in eine ca. 40 Meter hohe Windkraftanlage, wo man unter der Turbine eine Aussichtsplattform in einer Glaskuppel gebaut hat. Leider ist es windstill, so dass einem die Panik vom Rattern und Brummen, wenn sich die riesigen Rotoren drehen, erspart bleibt. Ein Wischeimer nebst Mop weist darauf hin, dass hier nicht jeder die Höhe und den gläsernen Boden verträgt.
Leider kann man keine Gleitschirme leihen, sonst hätten wir den "Abflug" von oben bei diesen Bedingenen zweifellos gewagt. Die angebotenen Tandemflüge sind mit 250 Dollar deutlich überzogen, zumal mir einer der Tandem-Piloten bei der Gondelfahrt zuraunt, er sei genervt vom dauernden schnellen Abflug (15 Minuten mit getretenem Beschleuniger). Aber so macht man halt Kasse und die nächsten Gäste warten schon.
Schöne Studie in Schwarz-Weiß: Die Lions Gate Bridge, die den Inlet vor Stanley Park nach North Vancouver überspannt. |
Mit aufgefülltem Duschgel und Shampoo wäre das auch wirklich gut gekommen. Nur hat man in einigen Hotelketten offenbar eine neue Masche zum Geldschneiden entdeckt, die hier zum Ausklang der Geschichte zur Mahnung noch erwähnt sei:
Vollmundig wird dem Gast eine Umwelt-Aktion "Make a Green Choice" angekündigt, in der man auf den Zimmerservice zugunsten der Umwelt verzichten soll, dafür gar belohnt werden soll.
Auszug:
Helfen Sie der Umwelt (Make a Green Choice) ist Starwoods an Gäste gerichtetes Nachhaltigkeitsprogramm, über das unsere Gäste Gelegenheit erhalten, zur Reduzierung ihres ökologischen Fußabdrucks beizutragen. Jeder Gast eines teilnehmenden Starwood Hotels kann eine Helfen Sie der Umwelt (Make a Green Choice), indem er etwa an drei aufeinanderfolgenden Tagen (mit Ausnahme des Check-out-Tags) auf den Zimmerservice verzichtet. Für jede Übernachtung, die sich ein Gast am MAGC beteiligt, erhält er 250 bis 500 Starpoints oder einen Speisen- und Getränkegutschein im Wert von 5,– US-Dollar/5,– Euro. Dabei spart er bis zu 186 Liter Wasser, 0,19 kWh Strom, 25.000 Btu Erdgas und über 200 ml an chemischen Reinigungsprodukten (kann je nach Marke und Region variieren) pro Übernachtung.
Diese Programm ist völliger Schwachsinn und dient vor allem einem: Der Gewinnmaximierung der Hotelkette durch Personalabbau. Denn das gute alte Prinzip, Handtücher auf den Halter statt auf den Boden schonte die Umwelt schon immer. Der Zimmerservice feudelt ohnehin einfach nur husch husch durch (wie in allen Hotels). Die Laken werden in keinem mir bekannten Hotel bei längerem Aufenthalt täglich gewechselt. Wo also bitteschön liegt der Gewinn für die Umwelt? Wenn nach z.B. drei Tagen eine im Vergleich dann viel aufwändigere Endreinigung fällig wird, heult der Staubsauger am Ende genauso lange und Reinigungsmittel braucht es genauso viel. Ein Zimmermädchen, das wir auf dem Flur ansprechen ("Bitte nennen sie aber nicht meinen Namen") berichtet, dass wegen des Programms schon einige Kolleginnen gefeuert wurden... Das macht nachdenklich.